Wanderers Nachtlied (szenische Lesung)
von Holger Teschke
Aufgeführt wird „Wanderers Nachtlied“ als szenische Lesung im Lichthof des Pommerschen Landesmuseums. Es ist der Beitrag des Theaters Vorpommern zum Jubiläumsjahr für Caspar David Friedrich. Die beiden Schauspieler haben Texthefte in der Hand, spielen aber einige Szenen frei. Projektionen auf die Bühnenrückwand illustrieren, worüber sie reden.
„- Jedes gute Bild braucht zuerst eine geometrische Grundform.
– Die Komposition?
– Nein, ich meine wirklich die Geometrie.
– Mit Dreieck und Reißschiene?
– Machen Sie sich nur lustig über mich. Die eine Hälfte des Malens besteht in der Liebe zur Geometrie. Die andere Hälfte darin, dass sie verschwindet.“
Dabei wedelt der Maler die Hand in der Luft hin und her und Farbe wischt sich über eine Konstruktion aus Kurven und Linien. Das Bild „Kreidefelssen auf Rügen“ erscheint wie von Zauberhand auf der Leinwand …
„Wanderers Nachtlied“ ist ein Theaterstück mit vielen Daten und Fakten und Wissen – vollgepackt mit Inhalten, aber wenig Dramatik. Deshalb war es klug, das Stück als szenische Lesung uraufzuführen. Es ist mehr ein Sachbuch, das man zweimal lesen müsste, um darauf zu kommen, dass sich hier zwei Vertreter verschiedener Kunstepochen in die Haare kriegen.
NDR, Juliane Voigt
Regie: | Arnim Beutel |
Ausstattung: | Eva Humburg |
Es spielen: | |
Friedrich | Markus Voigt |
Bardua | Elke Zeh |
Produktion | Theater Vorpommern |
Fotos | Peter van Heesen |
Premiere | 27. Januar 2024 |