Traumschmidt und Wolkenmeier
Kinderstück von Martina Montelius
Treffen sich zwei. Was kann da nicht alles passieren?!!! Gerade als sie mit dem Zug nach irgendwohin unterwegs ist, taucht er auf. Und schon die Begrüßung der beiden wird zu einer großen Lachnummer für das junge Publikum. „Killekille“ als Begrüßungsformel – wo gibt’s denn sowas? Martina Montelius, die schwedische Autorin des Kinderstücks, öffnet mit ihren zwei clownesken Gestalten eine wahre Wundertüte, aus der die Einfälle, die Spielideen, die kuriosesten Wortschöpfungen nur so purzeln.
Eins führt hier zum Nächsten, und bald gerät die ganze Sache so in Schwung, dass es kein Halten mehr gibt und nichts unmöglich zu sein scheint. „Was soll ich jetzt sein?“ So lautet die Frage immer wieder in der knappen Spielstunde – und schwupp sind die zwei überaus liebenswerten Figuren jeweils in einem neuen „Film“. Das Geschichten-Hopping ist so ansteckend, dass das neugierige Publikum sich bereitwillig darauf einlässt. Nicht nur, dass in Wolkenmeiers Frisur ein gelbes Flugzeug wippt und in Traumschmidts Bauch ein Telefon klingelt – hier scheinen alle Gesetze eines grauen Alltags aufgehoben zu sein. Und doch ist diese Szenenfolge nicht nur ein oberflächliches Trallala, sondern eine Achterbahnfahrt der Gefühle, in der mal nach Herzenslust gekichert werden kann, es aber auch traurige Momente gibt. Denn auch der Tod ist eines der Themen dieser Produktion für Zuschauer ab sechs Jahren, die ohne straffe Handlung auskommt. Die freie Erzählstruktur lässt der Fantasie dabei alle Freiheiten. Und das sensibel-clowneske Duo nutzt diese für jede Menge kreativer Spielideen. (Uta Trinks, Freie Presse, 03.02.2015)
Regie/Ausstattung/Musik: | Arnim Beutel |
Es spielen: | |
Wolkenmeier: | Anna Bittner |
Traumschmidt: | Nancy Spiller |
Fotos: | Jörg Metzner |
Premiere: | 30. Januar 2015 |
Mittelsächsisches Theater Döbeln |