Die verzauberten Brüder
von Jewgeni Schwarz (deutsch von Rainer Kirsch)
„Das Hexenhaus ist der Clou“
Freie Presse
Mittelsächsisches Theater schickt „Die verzauberten Brüder“ in die Adventszeit – zauberhaft gespielt
Einst aufgebrochen, um Abenteuer zu bestehen, kehrten Fjodor und Jegoruschka nicht mehr heim. Die Mutter forscht nach ihren ältesten Söhnen (Eva-Maria Bretschneider und Susan Schulze). Dass diese in ausgerechnet die zwei Ahornbäume verwandelt wurden, unter denen sie sich auf der langen Suche nach ihnen ausruht, kann sie nicht wissen – doch ihr mütterliches Gefühl regt sich.
Schön, dass in der Inszenierung von Arnim Beutel den einzelnen Figuren soviel Aufmerksamkeit widerfährt, dass es nicht nur zu einer Gegenüberstellung von Gut und Böse kommt, sondern jede als vielseitiger Charakter agieren darf.
Conny Grotsch wird als bangende, aber fest entschlossene Wassilissa am Ende ihre Söhne wieder in die Arme schließen. Andreas Pannach sorgt als Bär Meister Petz, der keinem Honig widersteht und gern auch mal ein Nickerchen macht, für viele Lacher. Iwanuschka (ungestüm Benjamin Hirt), der jüngste Sohn von Wassilissa, war der Mutter gefolgt, wäre gern ein Held, muss dafür aber noch viel lernen. Kater Kotofej Murlewitsch ist bei Farina-Liza Tollewski ein selbstverliebtes, jedoch gewitztes Wesen, Hund Scharik bei Martin Ennulat ein nervöser Geselle, der trotzdem sehr liebenswert ist. Die dankbarste Rolle füllte Andreas Kuznick aus, der die rotbestrumpfte Babajaga sowohl boshaft als auch ironischerweise eitel vorführt.
Mal geht es turbulent, mal besinnlich auf der Bühne zu, es wird getanzt, und es gibt regelrechte Slapstick-Einlagen, die für viel Heiterkeit sorgen. Insgesamt ist ein wunderbar aufgelegtes Ensemble zu erleben, das vor Spielfreude förmlich sprüht. Da wundert es nicht, dass das Publikum, besonders am Schluss, begeistert mitgeht.
Als Clou allerdings erweist sich das Hexenhaus auf den Hühnerbeinen – die zauberhafte Ausstattung stammt von Marlit Mosler.
Uta Trinks Freie Presse, Döbeln, 30.11.2012
Inszenierung: | Arnim Beutel |
Ausstattung: | Marlit Mosler |
Wassilissa: | Conny Grotsch |
Iwanuschka: | Benjamin Hirt |
Babajaga: | Andreas Kuznick |
Bär Mischka | Andreas Pannach |
Kater Kotofej | Farina Liza Tollewski |
Hund Sharik | Martin Ennulat |
Fjodor | Susan Schulze |
Igor | Eva-Maria Bretschneider |
Fotos: | Jörg Metzner |
Premiere: | 28. November 2012 |
Mittelsächsisches Theater |