Döner zweier Herren (Hunger integriert)

John von Düffel nach Carlo Goldoni

Termine

Ewig hungrig und zum Schreien komisch

… Nahe am Original hat Arnim Beutel derb-witzig ein mobiles Sommer-Theaterstück inszeniert, das minimalistisch mit drei Türen im typischen DDR-Design der 1970er Jahre, ergänzt um eine Pendel- und eine Drehtür an den Seiten der Bühne, ausgestattet ist. Nimmt man zur leichtfüßigen Regie die pfiffigen Kostüme (Ausstattung ebenfalls Arnim Beutel) plus überbordender, oft sich auch selbstparodisierender, Spielfreude des Ensembles dazu, dann sind die Erfolgskriterien komplett …

Volksstimme, 15. Juli 2019 (PDF)

 

Hunger macht erfinderisch: „Döner zweier Herren“ am Nordharzer Städtebundtheater

… Mit von Düffels „Döner zweier Herren“ in der Inszenierung von Arnim Beutel kommt eine Komödie ins Nordharzer Städtebundtheater, die viele Leute genießen werden. Nicht aufgrund des Namens oder wegen des möglich aufkommenden Hungers, sondern wegen des fantastischen Ensembles, welches die verzwickte Problematik mit viel Humor, Charme und sogar Intelligenz auf die Bühne bringt. Denn wer hier eine Komödie mit lauter Flachwitzen erwartet, der wird möglicherweise enttäuscht werden. Es sind vielmehr die Situationen und das Miteinander der Figuren, welche die Inszenierung zu einem besonders amüsanten Erlebnis machen … Dies gelingt Beutel mit seiner Besetzung hervorragend. Die Spielfreude der Schauspieler konnte selbst der immer wieder aufkommende Regen am Premierenabend nicht ruinieren … Das Publikum zeigte sich bei der Premiere begeistert. Es wäre nicht verwunderlich, wenn diese Komödie sich zu einem Kassenschlager entwickeln würde … 

Anna-Lena Kramer, 10. Juli 2019

 

Mitteldeutsche Zeitung, 9. Juli 2019 (PDF)

 

Regie /Ausstattung:Arnim Beutel
Dramaturgie:Daniel Theuring
Es spielen:
GundolfStefan Werner Dick
Rosi, seine TochterSwantje Fischer
Doktor LombardArnold Hofheinz
Siegfried / KellnerLutz Faupel
BeatriceAnne Wolf
Florian MüllerJonte Volkmann
BlondinaJulia Siebenschuh
KemalEric Eisenach
Fotos:Ray Behringer
Elisabeth Rawald
Premiere6. Juli 2019
Nordharzer Städtebundtheater

 

Gesetzt den Fall, Schrotkugeln könnten erst miteinander reden, wenn sie aus der engen Hülse befreit sind und das Gespräch würde im Moment ihres Auftreffens enden – was sehr wahrscheinlich ist -, bliebe im Verhältnis zur Dauer ihres stummen Nebeneinanders in der Hülse und der vermutlich endgültigen Trennung nach dem Aufschlag für einen Austausch ein nur kurzes Zeitfenster. Auch ein Thema wäre nicht leicht zu finden. Sowohl aufgrund des Zeitdrucks als auch in Ermangelung irgendwelcher persönlicher Erlebnisse oder berichtenswerter Ereignisse während des relativ langen Aufenthalts in der Hülse bliebe nur das in der jüngsten gemeinsamen Vergangenheit liegende, prägende Erlebnis der Explosion, die aus ihr resultierende Verformung und der gegenwärtige Flug:

„Wie ein Herz!“

„Bitte?“

„Du siehst aus wie ein Herz!“

„Was ist ein Herz?“

Die Tragik der Schrotkugeln bestünde darin, dass drängende, Sinn stiftende Fragen nicht erschöpfend erörtert werden könnten – sprich: Fragen nach dem Woher und Wohin. Schon die wichtigste Voraussetzung für ein erhellendes Gespräch – ein gemeinsamer Begriffskanon – wäre nicht gegeben. So bliebe es wohl bei Äußerlichkeiten:

„Na, so doppelte Tropfenform …“

„Was ist ein Tropfen?“

Aufschlag.

(November 2018, Foto: Arnim Beutel)

 

 

Drei Haselnüsse für Aschenbrödel

Bühnenfassung von Uli Jäckle nach dem gleichnamigen tschechisch-deutschen Märchenfilm von Václav Vorlíček und František Pavlíček

 Mit Nikolaus und Rosalie zum Fest

„Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ feiert umjubelte Premiere

Kann ein beliebter Film-Klassiker wie „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ auf der Bühne funktionieren? Er kann! Und wie! Bei der Premiere des Märchens am Sonnabend im Großen Haus des Theaters Vorpommern waren die kleinen und großen Zuschauer restlos begeistert. Denn auch wenn die eigentliche Zielgruppe die jüngeren Besucher sind, hatten vor allem die älteren Besucher ihren Spaß.

Regisseur Arnim Beutel ist das Kunststück gelungen, dass man in der kurzweiligen Vorstellung schnell den Vergleich mit dem Film sausen lässt. Er habe zwar Respekt vor der Herausforderung gehabt, sagt Beutel, aber „je mehr man sich mit dem Stoff beschäftigt und immer weiter in das Bühnenstück eintaucht, desto mehr entfernt man sich vom Film.“ Die Herausforderung sei es gewesen, dass die Zuschauer, die Bilder, die sie vom Film im Hinterkopf haben, vergessen. Und das ist auf keinen Fall ein Nachteil, denn so haben die „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ am Theater Vorpommern eine ganz eigene Handschrift und kehren trotz allem immer wieder zum Film zurück. Was nicht zuletzt daran liegt, dass zum einen die Originalkompositionen von Karel Svoboda zu hören sind (Achtung! Ohrwurmgefahr!) und zum anderen beliebte Figuren des Films auf der Bühne nicht fehlen.

Das ist wohl einer der größten Clous, der dem Ensemble gelungen ist. Denn die heimlichen Stars auf der Bühne sind die Tauben Claudette (Felix Meusel) und Hansi (Marvin Rehbock) und – selbstverständlich – die Eule Rosalie. „Wir haben zwar nicht so viele Tauben wie im Film, aber unsere quatschen dafür mehr“, sagte Dramaturg Oliver Lisewski im Vorfeld. Und bei diesem Gequatsche lohnt es sich, genauer hinzuhören, sonst gehen die überraschenden Wortspiele schnell im Gegurre unter.

Zwar nicht so redselig, aber dafür liebenswert gestaltet, ist die Schlüsselfigur der Eule Rosalie – doch an dieser Stelle wird nicht alles verraten. In jedem Fall haben die Bühnen- und Kostümbildner Andrea Eisensee und Martin Fischer ganze Arbeit geleistet. Staunend verfolgten die jüngsten Zuschauer, wie schnell sich das Bühnenbild veränderte und aus dem Wald plötzlich der Ballsaal im Schloss wurde. „Wir versuchen, alles zu bewegen, was wir haben, und der ganze Zauber, der uns zur Verfügung steht, wird genutzt“, sagt Oliver Lisewski. Für ordentlich Stimmung auf der Bühne sorgten indes eine spiellustige Claudia Lüftenegger als Stiefmutter und eine im wörtlichen Sinne quietschvergnügte Sarah Bonitz als Dorchen. Die beiden zusammen auf der Bühne waren eine Wucht: an Wortgefechten, Farben und lustigen Szenen. Daneben die fast zarte und bezaubernde Feline Zimmermann als Aschenbrödel und Gregor Imkamp als heiratsmuffeliger Prinz. An seiner Seite als privater Lehrer Lutz Jesse, der dem Prinzen in der Bühnenfassung nicht nur ein prinzenwürdiges Winken beibringen möchte, sondern eine paar nette Lebensweisheiten mit auf den Weg gibt.

Das Fazit dieses Weihnachtsmärchens: Arnim Beutel und dem Ensemble des Theaters Vorpommern ist es gelungen, eine zauberhafte, ganz eigene Interpretation des Film-Klassikers auf die Bühne zu bringen.

Miriam Weber, Ostsee-Zeitung

KritikOstseezeitung, 19.11.2018

 
Regie:Arnim Beutel
Ausstattung:Andrea Eisensee, Martin Fischer
Musik arrangiert vonFrank Obermair nach Karel Svoboda
Dramaturgie:Oliver Lisewski
Choreographie:Thomas Böhmer
Regieassistenz/Inspizienz:Finja Jens
Soufflage:Bénédicte Gourrin
Es spielen:
Aschenbrödel:Feline Zimmermann
Gutsherrin, Aschenbrödels Stiefmutter:Claudia Lüftenegger
Dorchen, Aschenbrödels Stiefschwester:Sarah Bonitz
Prinz / Nikolaus / Knecht IgorGregor Imkamp
König / Magd Gerda:Tobias Bode
Königin / Rosalie / Magd Cilly:Anne Greis
Lehrer / Magd ChristlLutz Jesse
Taube Claudette / Ballgast / Knecht ReinhardFelix Meusel
Taube Hansi / Vincek / Ballgast:Marvin Rehbock
Fotos:Vincent Leifer
Premiere:17. November 2018
Theater Vorpommern Stralsund

Die Ausstattung für die eigene Inszenierung zu entwerfen, ist eine Herausforderung. Wie konkret muss es die – von den Autoren gewünschte – Pariser Wohnung sein? Was brauchen die Schauspieler zum Spiel und was wäre bloße Dekoration? Wie stützt der Raum meine Idee zum Stück und die Spielweise, die ich mir wünsche? Wie rahmt die Bühne das Spiel, ohne es zu dominieren? Dazu kommen praktische Überlegungen: Weil die Produktion auch open air gezeigt werden sollte, musste die Bühne drinnen und draußen funktionieren. Die Idee war, einen autarken Raum zu schaffen, der wie eine Kiste auf jede Bühne aber auch auf die Wiese gestellt werden kann – also, ein Podest und darauf ein aufgemaltes Zimmer mit gemaltem Fenster, gemaltem Stuck, gemaltem Bücherregal (darin eine gemalte Stereoanlage, die von den Schauspielern wie eine echte benutzt wird) Treffen wir eine bewußt naive und einfache Verabredung mit dem Zuschauer – es ist (ein) Spiel, keine Abbildung … Nur was zum Spiel unbedingt nötig ist, steht auf der Bühne – wir kamen mit drei „echten“ Möbeln aus!

Die Zusammenarbeit mit den Werkstätten des Norharzer Städtebundtheaters – besonders mit dem Malsaal – war hervorragend! Und plötzlich stand, was zuerst nur Idee, Zeichnung und Modell war in voller Größe auf der Neuen Bühne in Quedlinburg. Für mich ein magischer Moment …

20.08.2018 (Fotos: Arnim Beutel)

Das Abschiedsdinner

von Matthieu Delaporte und Alexandre de la Patellière

„(…) 100 Minuten lang entspinnt sich zwischen den drei Figuren ein aufregender Meinungsaustausch – immer schnell, immer witzig, immer unvorhersehbar. Das Bühnenbild (Arnim Beutel) ist simpel – abgesehen von einer Garderobe, einer Topfpflanze, einem Sofa, Sessel und einem Tisch ist die Einrichtung des Ehepaars Lecoeur nur grob als Zeichnung skizziert. Einfach und ausreichend, denn die Drei Darsteller füllen die Bühne mit Leben. (…)“

Janna Fleddermann, Volksstimme

„(…) Das Publikum lacht amüsiert laut und viel, oft zu recht. Sprachwitz und Giftpfeile verschießen, aber auch die nachdenklichen Augenblicke gestalten, das gelingt dem Trio famos. ‚Tote Äste muss man abschneiden, wenn ein Baum nachwachsen soll’, doziert der Verleger Pierre. Doch das Weich-Ei Stefan Werner Dick, der sich aus gegebenem Anlass in einen Kaftan gewandet hat, findet mal wieder die Säge nicht. (…)“ „(…) So erlebt das Publikum in der ausverkauften Quedlinburger Neuen Bühne eine Analyse-Sitzung und einen Schlagabtausch zweier gestandener Männer, die alles hervorkramen, was sie lange verschwiegen haben. Mit sicher gesetzten Pointen genießen sie das beim teuren Jahrgangswein. Von manchen Menschen kommt man halt nicht los.“

Uwe Kraus, Mitteldeutsche Zeitung

Inszenierung / Ausstattung:Arnim Beutel
Dramaturgie:Daniel Theuring
Regieassistenz / Inspizienz:Charlotte Hohlstein
Pierre Lecoeur:Stefan Werner Dick
Clotide Lecoeur:Swantje Fischer
Antoine Royer:Arnold Hofheinz
Fotos:Ray Behringer
Premiere:10. Mai 2018
Nordharzer Städtebundtheater

Mama und Papa Pavian, Herr und Frau Mufflon und das Murmeltiermädchen leben zufrieden in ihrem Gehege, doch dann wird ein neuer Bär geliefert und stellt den Alltag und die Ordnung aller Zoobewohner auf den Kopf. Er stellt unbequeme Fragen über die merkwürdigen Zebrawesen auf der anderen Seite des Zauns und will der Ursache des üblen Gestanks auf die Spur kommen. Das passt den Gestiefelten sowie einigen Zoobewohnern gar nicht in den Kram. Und dann ist da auch noch das Nashorn und die Frage, was es sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute. Als der Bär es nicht länger aushält, fasst er einen folgenschweren Plan …

1994 wurden Teile des verschütteten und überwachsenen Zoos im Konzentrationslager Buchenwald freigelegt und sind heute wieder zugänglich. Jens Raschke hat mit „Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute“ ein Stück über die Frage: Bär oder Pavian? geschrieben.

Inszenierung: Arnim Beutel

Bühne und Kostüme: Maike Buschhüter

Dramaturgie: Sascha Löschner

Regieassistenz/ Abendspielleitung/ Inspizienz: Kathleen Friedrich

Soufflage: Luzie Hadlich a. G.

Fotos: Vincent Leifer

Es spielen

Erster / Murmeltiermädchen:  Anne Greis
Zweiter / Papa Pavian: Ronny Winter
Dritter / Der Bär: Tobias Bode /, Mike Hermann Rader a. G.
Vierter / Herr Mufflon: Manfred Ohnoutka / Mario Gremlich a. G.

Premiere: 18. März 2018 Theater Vorpommern

 

Der Weltverbesserer

von Thomas Bernhard

 Ein-Mann-Show eines „Scheusals“

Er ist ein Scheusal, und er weiß es. Am Samstag feierte das Hessische Landestheater Premiere mit Thomas Bernhards „Der Weltverbesserer“. Anschauen!

Marburg. Einsam hockt der Weltverbesserer in seinem ­weißen Nachthemd auf einem­ Lehnstuhl. Es ist eher ein Thron – und mindestens der steht ihm doch zu. Die Ehrenkette der Stadt Frankfurt hat er schon. Jetzt soll er noch Ehrendoktor werden. Schließlich hat er ein Traktat zur Verbesserung der Welt geschrieben, das die Abschaffung der Welt vorsieht. Es hat ihm Ruhm gebracht und Einnahmen. Doch niemand außer ihm versteht seine Abhandlung.

Alles bereitet dem Weltverbesserer Verdruss. Das Buch, das er gerade liest. Das Wetter, die Mäuse im Haus, die Dummheit der Welt, die Natur, der Süden, die Stadt, in der er lebt – überhaupt jede Stadt und ganz besonders Interlaken. Er hasst die Schweiz. Die Schweiz ist schuld an seinem Zustand, an seinen vielen vermeintlichen Gebrechen. Und er verabscheut die Menschen, ganz besonders die Frau, die er seit 20 Jahren herumscheucht, der er dauernd einander widersprechende Befehle hinterher schreit. Er nennt sie „seine Lebensgefährtin“, sein „notwendiges Übel“ und „verlogene Ratte“. Und sie nimmt alles hin. Jürgen Helmut Keuchel spielt diesen Misanthropen aus der Feder des Österreichers Thomas Bernhard, der selbst als äußerst schwierige Persönlichkeit galt. Bernhard sagte einmal, er habe­ seine Stücke immer nur für Schauspieler, nie für das Publikum geschrieben. „Der Weltverbesserer“ war gedacht für Bernhard Minetti – „wen sonst“. Erst nach Minettis Tod hat der störrische Autor das Stück auch für andere Schauspieler freigegeben hat. Jetzt spricht, flüstert, schreit und stöhnt Jürgen Helmut Keuchel diesen großen Monolog eines Mannes, der in seiner Eitelkeit nur schwer zu ertragen ist. Dennoch macht es ungeheuren Spaß, Keuchel dabei zuzuschauen, denn „Der Weltverbesserer“ ist eine witzige Tragödie (oder tragische Komödie) über einen gelehrten Idioten. 80 Minuten spricht fast nur Keuchel. Es ist eine unglaubliche Menge Text, die er bewältigt – noch dazu schwieriger Text, weil der Weltverbesserer permanent die Themen wechselt, während er auf die Honoratioren wartet, die ihm die Ehrendoktorwürde überreichen. Die Frau, mit einer geradezu teuflischen Engelsgeduld, gespielt von Insa Jebens, ist ein Spiegel dieses Egomanen. Man fragt sich vergeblich, was die beiden aneinanderkettet.

Regisseur Arnim Beutel und Ausstatterin Sabine Pommerening siedeln den „Weltverbesserer“ auf einer schmucklosen weißen, sich nach hinten verengenden Bühne an. Alles ist dem monologisierenden Haustyrannen untergeordnet. Wer Schauspieler-Stücke mag, sollte sich Jürgen Helmut Keuchel nicht entgehen lassen.

Oberhessische Presse, 12. September 2017  (Uwe Badouin)

Inszenierung:Arnim Beutel
Ausstattung:Sabine Pommerening
Dramaturgie:Franz Burkhard
Regieassistenz / Inspizienz:Twyla Zuschneid
SoufflageBernd Kruse
Es spielen:
Der Weltverbesserer:Jürgen Keuchel
Die Frau:Inga Jebens
Fotos:Andreas Maria Schäfer
Premiere:9. September 2017
Theater Marburg

Die acht Frauen

Kriminalkomödie von Robert Thomas

Eine abgelegene Villa, Familienmitglieder und Freunde reisen zu einem Fest an. Doch der Hausherr erscheint nicht zum festlichen Familienfrühstück. Die jüngere Tochter entdeckt den Vater ermordet im Bett. Das Telefon funktioniert plötzlich nicht mehr, die Zündkabel des Autos sind durchgeschnitten und das Gartentor ist versperrt. Die Damen beginnen argwöhnisch, sich gegenseitig zu befragen und zu verhören. Schnell wird klar, dass alle acht Frauen ein Motiv und eine Gelegenheit zur Tat hätten. Und genauso offensichtlich wird, dass jede hinter ihrer Maske ein Geheimnis hütet. Die Suche nach der Mörderin beginnt … Robert Thomas’ Kriminalkomödie „Die acht Frauen“ wurde 1961 mit grandiosem Erfolg in Paris uraufgeführt, 2002 von François Ozon in französischer Starbesetzung fürs Kino adaptiert und u.a. mit dem Europäischen Filmpreis ausgezeichnet.

Kritik Sächsische Zeitung 14. März 2016

Kritik Döbelner Allgemeine Zeitung 14. März 2016

Regie/Ausstattung:Arnim Beutel
Regieassistenz/Inspizienz:Radoslav Tscherniradev
Soufflage:Gisela Klowat
Es spielen:
Gaby:Franka Anne Kahl
Susanne:Anna Bittner
Catherine:Farina-Liza Tollewski
Mamy:Ines Kramer
Madame Chanel:Conny Grotsch
Pierette:Susanna Voß
Fotos:Jörg Metzner
Premiere:12. März 2016
Mittelsächsisches Theater Döbeln

Das Geld

von Grażyna Kania nach dem gleichnamigen Roman von Émile Zola

„Ich liebe die Reichen. Die Reichen sind die am stärksten diskriminierte Minderheit der Welt. Jeder haßt die Reichen, sei es offen oder heimlich, weil jeder die Reichen offen oder heimlich beneidet. Ich, ich liebe die Reichen. Irgend jemand muß sie lieben. Klar, viele reiche Leute sind Arschlöcher, aber glaube mir, das sind viele arme Leute auch, und ein Arschloch, das Geld hat, kann wenigstens seine Drinks selbst bezahlen.“

aus Tim Robbins, „Pan Aroma“

Regie:Arnim Beutel
Ausstattung:Stefan Testi
Dramaturgie/Video/Musik:Matthias Mohr
Regieassistenz/Inspizienz:Twyla Chantelau
Es spielen:
Saccard:Sebastian Muskalla
Caroline:Julia Glasewald
Hamelin:Camil Morariu
Baronin / Marquis:Lene Dax
Méchain / Delcambre:Insa Jebens
Busch / Daigremont:Daniel Sempf
Jantrou / Kolb:Jürgen H. Keuchel
Huret / Dejoie:Thomas Huth
Sigmund:Maximilian Heckmann
Gundermanns Stimme:(Sprachaufnahme)Fanny Lotte Beutel
Fotos:Stefan Testi
Premiere:3. Oktober 2015
Theater Marburg

Traumschmidt und Wolkenmeier

Kinderstück von Martina Montelius

Treffen sich zwei. Was kann da nicht alles passieren?!!! Gerade als sie mit dem Zug nach irgendwohin unterwegs ist, taucht er auf. Und schon die Begrüßung der beiden wird zu einer großen Lachnummer für das junge Publikum. „Killekille“ als Begrüßungsformel – wo gibt’s denn sowas? Martina Montelius, die schwedische Autorin des Kinderstücks, öffnet mit ihren zwei clownesken Gestalten eine wahre Wundertüte, aus der die Einfälle, die Spielideen, die kuriosesten Wortschöpfungen nur so purzeln.

Eins führt hier zum Nächsten, und bald gerät die ganze Sache so in Schwung, dass es kein Halten mehr gibt und nichts unmöglich zu sein scheint. „Was soll ich jetzt sein?“ So lautet die Frage immer wieder in der knappen Spielstunde – und schwupp sind die zwei überaus liebenswerten Figuren jeweils in einem neuen „Film“. Das Geschichten-Hopping ist so ansteckend, dass das neugierige Publikum sich bereitwillig darauf einlässt. Nicht nur, dass in Wolkenmeiers Frisur ein gelbes Flugzeug wippt und in Traumschmidts Bauch ein Telefon klingelt – hier scheinen alle Gesetze eines grauen Alltags aufgehoben zu sein. Und doch ist diese Szenenfolge nicht nur ein oberflächliches Trallala, sondern eine Achterbahnfahrt der Gefühle, in der mal nach Herzenslust gekichert werden kann, es aber auch traurige Momente gibt. Denn auch der Tod ist eines der Themen dieser Produktion für Zuschauer ab sechs Jahren, die ohne straffe Handlung auskommt. Die freie Erzählstruktur lässt der Fantasie dabei alle Freiheiten. Und das sensibel-clowneske Duo nutzt diese für jede Menge kreativer Spielideen. (Uta Trinks, Freie Presse, 03.02.2015)

Kritik Sächsische Zeitung, 31. Januar 2015

Kritik Döbelner Allgemeine Zeitung, 2. Februar 2015

Regie/Ausstattung/Musik:Arnim Beutel
Es spielen:
Wolkenmeier:Anna Bittner
Traumschmidt:Nancy Spiller
Fotos:Jörg Metzner
Premiere:30. Januar 2015
Mittelsächsisches Theater Döbeln